Die Drei Zinnen sind das Wahrzeichen der Dolomiten - und das zu Recht. Die drei markanten Felstürme ragen wie versteinerte Riesen aus dem UNESCO Weltnaturerbe empor. Eine Wanderung hier gehört zu den eindrucksvollsten Erlebnissen, die die Alpen zu bieten haben. Während viele Besucher nur einen kurzen Fotostopp einlegen, lohnt sich die komplette Umrundung - sie offenbart die Drei Zinnen aus völlig unterschiedlichen Perspektiven.
Top-Tipps von unserem Team
- Beste Startzeit: Vor 8 Uhr aufbrechen (zwischen Juni und September)
- Rundweg-Dauer: 4-5 Stunden (8,9 km)
- Ausrüstung: Auch im Sommer warme Schichten einpacken
- Startpunkt: Rifugio Auronzo (2.320 m)
- Parken: 30€/Tag oder Shuttle-Bus von Misurina
- Geheimtipp: Am späten Nachmittag sind die Wanderwege deutlich leerer



Was du vor deiner Wanderung wissen solltest
1. Der perfekte Zeitpunkt für deine Wanderung
Die beste Wanderzeit für die Drei Zinnen liegt zwischen Mitte Juni und Ende September. In dieser Zeit sind auch alle Berghütten geöffnet und bewirtschaftet. Der August bringt zwar stabiles Wetter, ist aber gleichzeitig der touristischste Monat. Ein absoluter Geheimtipp ist der frühe Morgen: Starte vor 8 Uhr und erlebe die ersten Sonnenstrahlen, die die Felswände in goldenes Licht tauchen. Zu dieser Zeit hast du die Wege meist noch für dich allein.
2. So kommst du zum Startpunkt
Das Rifugio Auronzo auf 2.320 Metern ist dein idealer Ausgangspunkt. Die Anfahrt ist auf zwei Arten möglich: Entweder mit dem eigenen Auto über die Mautstraße (30€ pro Tag, geöffnet von 7:00 bis 20:00 Uhr) oder entspannt mit dem Shuttle-Bus von Misurina. Der Bus ist nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch günstiger. Ein zusätzlicher Vorteil: Du kannst dich während der Fahrt schon auf die atemberaubende Landschaft konzentrieren.

3. Zeitplanung und Route
Der komplette Rundweg misst 8,9 Kilometer und führt dich an drei historischen Berghütten vorbei. Plane etwa 4-5 Stunden für die gesamte Tour ein – das gibt dir genug Zeit für Pausen und Fotos. Die Route ist hervorragend markiert und folgt einem klaren Weg über das Rifugio Lavaredo bis zur Dreizinnenhütte. An klaren Tagen reicht die Sicht bis zu den Sextener Dolomiten, ein wahrhaft magischer Anblick.
4. Das gehört in deinen Rucksack
Die Höhenlage von über 2.300 Metern macht das Wetter unberechenbar. Selbst an sonnigen Sommertagen kann es hier oben empfindlich kühl werden. Eine warme Fleecejacke ist daher Pflicht, genau wie eine wind- und regenfeste Jacke. Der intensive Sonnenschein in der Höhe macht außerdem guten Sonnenschutz unerlässlich - pack Sonnenbrille, Kappe und Sonnencreme ein. Mindestens 1,5 Liter Wasser solltest du dabei haben, denn die klare Bergluft macht durstig. In deinen Rucksack gehören auch energiereiche Snacks für unterwegs und etwas Bargeld für die Hütten.
Insider-Tipp: Wer früh startet, sollte eine Stirnlampe dabei haben. Der Sonnenaufgang an den Drei Zinnen ist ein unvergessliches Erlebnis.


5. Die schönsten Fotospots
An der Dreizinnenhütte erwartet dich der klassische Postkarten-Blick, aber es gibt noch viel mehr magische Perspektiven zu entdecken. Kurz nach dem Rifugio Lavaredo öffnet sich der Blick durch die Forcella Lavaredo - ein spektakulärer Rahmen für die Drei Zinnen. Auf dem Lange-Alm-Weg siehst du die beeindruckenden Nordwände in ihrer vollen Pracht. Der Paternsattel bietet besonders am Abend eine traumhafte Atmosphäre. Von der Büllelejochhütte aus genießt du einen weiten Blick über die gesamte Region, bei klarem Wetter ein unvergessliches Panorama.
6. Die richtige Vorbereitung
Obwohl der Höhenunterschied von 400 Metern moderat klingt, solltest du die Tour nicht unterschätzen. Die Höhenlage macht sich bemerkbar - auch trainierte Wanderer atmen hier oben schneller. Check unbedingt den Wetterbericht am Vortag. Bei Gewittergefahr ist von der Tour abzuraten, die exponierten Felsen sind kein guter Platz bei Blitzschlag. Plane deinen Rückweg großzügig - in den Bergen kann sich das Wetter schnell ändern.

Hüttenkultur erleben
Die Berghütten sind das Herzstück der alpinen Kultur. Willst du übernachten, ist eine Reservierung absolute Pflicht - die Plätze sind heiß begehrt. Bring einen Hüttenschlafsack mit, Hausschuhe werden meist gestellt. Das Essen ist ursprünglich und herzhaft, von Kaiserschmarren bis zu Südtiroler Spezialitäten. Bargeld ist wichtig, nicht alle Hütten akzeptieren Karten. Besonders schön ist die Atmosphäre am Abend, wenn die Tagestouristen weg sind und sich die Bergwelt in warmes Abendlicht taucht.


Wer mehr Zeit hat, kann die Drei Zinnen auch ideal in eine mehrtägige Dolomiten-Durchquerung einbinden. Die Drei Zinnen sind zwar die berühmtesten Gipfel der Dolomiten, aber bei weitem nicht die einzigen Highlights dieser UNESCO-Welterberegion. Die markanten Fünf Türme der Cinque Torri bieten ein ebenso spektakuläres Panorama. Die zerklüftete Silhouette der Cadini di Misurina erschafft besonders bei Sonnenauf- und untergang eine fast mystische Atmosphäre. Diese weniger bekannten Gipfel sind mindestens ebenso beeindruckend und meist deutlich weniger besucht.